Lesung: Helga GLANTSCHNIG - Aus dem Land der Seen und Teiche
Schwimm- und Eislaufnotizen als Ausdruck und Rechtfertigung einer Leidenschaft: Intensivierung der sinnlichen Eindrücke und Beobachtungen durch Sprache, Reflexion in der fragmentarischen Form des Tagebuchs. Außer den Momentaufnahmen im und am Wasser zahlreicher Seen und Teiche vor allem in Kärnten kommen andere Autoren zur Sprache. Etwa die englischen Dichter und Aristokraten des 18. Jahrhunderts, wie Shelley oder Byron – ein Pionier des Schwimmsports. Oder auch Goethe, der sich selbst das Schwimmen beibrachte.
Zudem werden kulturgeschichtliche Aspekte angesprochen: die Bedeutung der Thermen in der Antike, die Ausbreitung der körperfeindlichen Haltung durch das Christentum, die Entdeckung der Küste inklusive des Badens im Meer als Form der Heilung und Erholung im 19. Jahrhunderts, die Entwicklung der Sommerfrische an den Seen, einschließlich der Forcierung des Schwimmens als Volkssport.
Helga Glantschnig, geboren 1958 in Klagenfurt, aufgewachsen in Radenthein, seit 1994 freie Schriftstellerin, zuletzt erschienen 2017 Das Kriegstagebuch meiner Mutter und 2019 der Erzählband Mit verstellter Stimme.
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