Dieser herzögliche Doppelsitz wurde im 9. Jahrhundert errichtet. Zehn von 12 Steinen des Herzogstuhls stammen aus Resten der Römerstadt Virunum. Der westliche, ältere Sitz war für den Pfalzgrafen und der östliche für den Herzog bestimmt. Der Herzog leistete hier den Ständen den Eid, empfing die Huldigung, vergab die Lehen und sprach Recht. Am nordwestlichen Stützpfeiler der Rückenlehne sind zwei Inschriften angebracht, die zeigen, dass die Platte schon in der Antike eine Zweitverwendung gefunden hat. Der ältere Inschriftsrest „VERI“ - des Verus - stammt von einer Monumentalinschrift und ist auf das 1. Jahrhunderts zu datieren. Gegenläufig hierzu befindet sich auf der umgelegten Platte die Worte „MA(N)SVETI VERI“ - des Mansuetus Verus – und gehört einer später datierbaren Weihinschrift an. Auf der Mittelplatte befindet sich eine Inschrift am Kopfende der Ostseite (Herzogsitz) in gotischen Buchstaben folgendes: „RVDOLPHVS DVX“ - Herzog Rudolf. Die Inschrift wurde vermutlich auf Veranlassung Herzog Rudolfs des Stifters 1360 wegen seiner Inthronisation angebracht. Dabei wurde eine bereits vorhandene, nicht identifizierte Inschrift verändert und wiederverwendet.