Ein Zweig der Herren von Neuhaus, die seit dem Spätmittelalter die Felsenburg Greifenfels am Nordabhang des Sattnitzmassives bewohnten, ließ 1566 im sumpfigen Gelände zwischen Glan und Glanfurt einen Edelsitz errichten, den Erzherzog Karl II. im folgenden Jahr Ebenthal benannte. Dieses kleine Renaissanceschloß wurde 1575 von Grafen von Lamberg vergrößert und mit Türmen und Erkern sowie einem schönen Lustgarten samt Pavillon versehen. Nach dem Verkauf der Herrschaft an die Grafen Goëss im Jahre 1704, welche das Schloss noch heute innehaben, wurde Ebenthal aufgrund der Nähe zur Landeshauptstadt zum Sitz eines umfassenden Fideikommisses (unteilbarer Besitzkomplex, einer heutigen Stiftung vergleichbar) und in den dreißiger Jahren des 18. Jahrhunderts zu einer prächtigen barocken Residenz ausgebaut. Der hoflose, zweimal vergrößerte Rechteckbau besitzt eine anmutige Fassade, entfaltet seine Wirkung aber auch im Inneren. Eine originelle, in den Renaissancebestand hineingesetzte Treppenanlage führt in die Repräsentativräume des zweiten Stockwerkes, in welchem der Festsaal mit einem vorzüglichen mythologischen Freskenprogramm Josef Ferdinand Fromillers, das Familienzimmer mit Familienbildern Peter Koblers von 1739 sowie die Bibliothek mit einem Renaissanceportal aus Schloss Bach bei St. Urban zu nennen sind.