Lügenbrückl und Pestsäule | Lost Place
Völlig verschwunden ist im Lauf der Jahrhunderte das sogenannte Lügenbrückl, das den Hauptplatz von St. Veit mit dem Unteren Platz verband. Hier traf man sich früher zum Tratschen (Hochdeutsch: zum Plaudern). Und weil nicht immer alles der Wahrheit entsprach, bekam der Ort des Geschehens den Namen Lügenbrückl. Keine Lüge: Hier lohnt sich ein Abstecher auf den Hauptplatz, wo man nach nur knapp 50 Metern zum Schüsselbrunnen gelangt. Die aus einem einzigen Steinblock gehauene Marmorschale war einst Teil eines römischen Brunnens in der untergegangenen Stadt Virunum am Zollfeld. Die darüber „mahnende“ spätgotische Bronzefigur stammt vermutlich aus dem späten 15. Jahrhundert und stellt eine städtische Amtsperson dar. Vorbei an der Pestsäule (errichtet nach dem Ende der Pestepidemie 1715) gelangt man zum Walther-von-der-Vogelweide-Brunnen, den nicht immer eine Statue des Minnesängers zierte. Sie ersetzte an dieser Stelle – aus Gründen des Zeitgeistes, wie es heißt – erst 1930 eine viel ältere Statue des heiligen Florian.
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